Bergmannskultur
Glück auf!
„Glück auf” lautet der Gruß der Bergleute unter Tage. Mit dem Gruß ist der Wunsch für ein gesundes Ausfahren nach der Schicht verbunden. Bergmann ist nicht nur ein Beruf, sondern Leidenschaft und Tradition, die vom Urgroßvater auf den Großvater und vom Vater auf den Sohn übertragen wird.
Kontakt zu bergbaulichen Tätigkeiten hatten an Werra und Ulster um 1900 nur diejenigen, die als Wanderarbeiter den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienten. „Westfalengänger“ wurden die Arbeiter
genannt, die in den westfälischen Gruben arbeiteten und nur gelegentlich zum Wochenende nach Hause zu ihren Familien kamen. 1901 arbeiteten 58 Männer aus Unterbreizbach im Ruhrgebiet...
Traditionen
Bereits 1910 wurde in Unterbreizbach der Knappenverein „Sachsen-Weimar“ gegründet. Zu den Aufgaben des Vereins gehörte die Sicherung der bergmännischen Arbeitsrechte und die Wahrung der bergmännischen Traditionen. Mitte der 1930er-Jahre, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, erfolgte die Auflösung des Unterbreizbacher Knappenvereins. An dessen Stelle traten Kameradschaftsabende, Bergmannsfest und Maifeiern sowie „Kraft durch Freude“-Urlaubsreisen. Ziel war, die Belegschaften im nationalsozialistischen System einzubinden...
„Einmal im Jahr hatten die Bergbaubetriebe in der DDR ihren eigenen Ehrentag. Was zunächst als „Tag des deutschen Bergmanns“ begann [...] waren Veranstaltungen, mit denen die Bedeutung der DDR-Bergbauindustrie betont und das Selbstbewusstsein der Bergarbeiter gefördert werden sollte. [...] die Umzüge und Veranstaltungen zu den Bergmanntagen waren besondere Höhepunkte, die viele tausend Menschen anzogen. Trotz ihrer ideologischen und propagandistischen Ausrichtung im Sinne des DDR-Systems waren sie stets auch Ausdruck des bergmännischen Standesbewusstseins und nicht zuletzt einfach große Familienfeste. Dabei gab es eine anfangs freudig begrüßte, sich später zum Ärgernis entwickelnde Besonderheit: die Ausgabe von Bezugsscheinen für verbilligten Trinkbranntwein, den so genannten „Schachtschnapps“. (Hermann-Josef Hohmann und Dagmar Mehnert: Bunte Salze, weiße Berge – Wachstum und Wandel der Kaliindustrie zwischen Thüringer Wald, Rhön und Vogelsberg, Ulmenstein 2004, S. 123)
Stele Bergmannskultur (Standort Wiesenweg Unterbreizbach) als pdf
Heimatmuseum Unterbreizbach
Wissenswertes zum Kali-Bergbau in Unterbreizbach sowie zur Bergmannskultur erfahren Sie im Heimatmuseum Sünnaer Str. 8, OT Unterbreizbach
Infos zum Museum gibt es hier
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