Innerdeutsche Grenze
Sperrgebiet
Der Bau der Grenzanlagen zwischen der „Bundesrepublik Deutschland BRD“ und der „Deutschen Demokratischen Republik DDR“ begann 1952 mit einer Polizeiverordnung über die Schaffung eines Sperrgebietes. In dieser 5 km breiten Sperrzone entlang der Grenze wurde ein 10 Meter breiter Kontrollstreifen und ein 500 Meter Schutzstreifen eingerichtet. Unterbreizbach befand sich bis zur Grenzöffnung 1989 im sogenannten Sperrgebiet der DDR an der heutigen hessisch-thüringischen Landesgrenze. Die im Sperrgebiet lebende Bevölkerung hatte im Personalausweis einen entsprechenden Vermerk eingetragen, der ihnen das Betreten
des Sperrgebietes erlaubte...
Grenzöffnung im Glaamer Grund
Die Ortsverbindungsstraße zwischen dem thüringischen Unterbreizbach und der hessischen Gemeinde Glaam wurde Anfang der 1950er-Jahre durch den 10 Meter Grenzstreifen sowie das umgebende Sperrgebiet unterbrochen und war daraufhin für fast 40 Jahre unpassierbar.
Nach der Grenzöffnung 1989 wurde in Unterbreizbach die Schaffung von Grenzübergängen zu den hessischen Nachbarorten Philippsthal und Glaam gefordert. Die zuständigen Stellen verschleppten jedoch monatelang die Öffnung des Grenzzauns. So wurden von den Bürgerinnen und Bürgern Schlupflöcher in den Sperrzaun geschnitten, durch die Spaziergänger durchkriechen konnten. Die DDR-Grenztruppen betrachteten diese Schlupflöcher als Sachbeschädigung und verschlossen diese regelmäßig mit sogenannten „Streckmetallpflastern“.
Auch Pfingsten 1990 wurden die Schlupflöcher wieder verschlossen. Es waren Unterbreizbacher Bürgerinnen und Bürger, die eine dauerhaftere Lösung schufen: Auf einer Länge von ca. 100 m wurden die Grenzanlagen mit Traktoren eingerissen und abgebaut. Die folgende Anzeige wegen Sachbeschädigung verlief ergebnislos, ein Wiederaufbau der Grenze erfolgte nicht mehr...
Stele Innerdeutsche Grenze (Standort Sünnaer Straße / beim Heimatmuseum in Unterbreizbach) als pdf
Grenzturm-Rundweg
Der Weg bietet herrliche Panoramaaussichten und führt zum Teil an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang. Es werden zwei Beobachtungstürme mit Grenz- und Signalzaunstücken passiert.
Länge 9,1 km, Dauer ca. 3,5 Stunden
Einstiegspunkt Parkplatz hinter dem Kulturhaus Unterbreizbach
Kennzeichnung weiße "2" auf blauem Quadrat
www.rhoenfuehrer.de
Audio-Tour Grenzerlebnis
Entlang des Ulstertalradweg befinden sich Audio-Points mit Schautafeln, die lebendige Einblicke in die Geschichte der Rhön als ehemaliges Grenzgebiet bieten. Die Audio-Tour kann unterwegs oder zuhause erlebt werden.
www.rhoen.de